Zukunftsvision eines 7-Jährigen: Ein Personen-Katapult als Autoersatz

Jedes Mal, wenn wir auf der Autobahn unterwegs sind, stellt mein Sohn fest, dass die Straßen einfach zu voll sind. Für ihn ist es klar, dass er kein Auto fahren wird. Das ist nicht gut für die Umwelt! Da ist er sich sicher! Wenn wir uns dann über Alternativen unterhalten, beginnen seine Zukunftsvisionen. 

Meist lasse ich ihn einfach erzählen und rumspinnen. Hier und da stelle ich mal eine Frage und gebe ihm somit einen kleinen Denkanstoß in eine neue Richtung. Und während wir fahren, kommt er auf eine sehr spannende Idee, wie ich finde. Ein Personen-Katapult als Autoersatz. Die Menschen  müssen zukünftig nicht mehr fahren, sondern setzen sich in ein neues Personen-Katapult und werden dann entsprechend zu dem gewünschten Ziel geschossen. Hört sich nach einem lustigen, aber auch herausfordernden Projekt an – eine perfekte technische Herausforderung, die wir dann gemeinsam mal ausprobieren möchten.

Also muss erst einmal eine Zeichnung her. Der Aufbau wurde im ersten Schritt ziemlich kompliziert. Das Hauptmaterial sollte Holz sein. Schrauben sollten das Ganze fixieren. Damit die Motivation jedoch nicht schon beim Aufbau schwindet, bot ich an, erst einmal einen Prototyp zu bauen. Passend zum Umweltgedanken brachte ich das Recycling von vorhandenen Materialien ein. Wir schauten uns im Haus nach möglichen Bauteilen um.

 

Aber was ist überhaupt ein Katapult?

Dieses Projekt ist für uns eine perfekte Gelegenheit, um eine einfache Maschine kennenzulernen.  

Wikipedia-Definition: Ein Katapult, auch Wurfmaschine genannt, bezeichnet eine große, nicht tragbare Fernwaffe, welche Geschosse mittels mechanischer Energie aus dem ruhenden Zustand stark beschleunigt.

Sohnemann-Definition: Ein Ding aus Holz mit einer Schüssel oben. Es funktioniert nicht elektrisch und wenn man am Hebel zieht, schießt der Gegenstand in die Luft.

 

Hilfreiche Bausteine für ein Personen-Katapult:

  • Hebel: Ein steifes Brett, das auf einem zentralen Wendepunkt ruht. Das Brett  wird als Drehpunkt genutzt und dient zum Heben der Person. 
  • Korb: Für die Person, die befördert werden soll. Der Korb ist am Ende des Hebels befestigt.
  • Seil: ein Spannseil von Seite zu Seite für die Schubkraft. 

 

Welche Katapulte kennen Kinder?

–       Steinschleuder 

Oder auch Zwille genannt. Mithilfe der Zugkraft wird die Munition wie zum Beispiel kleine Kirschkerne erst nach hinten gezogen. Ist dann das Gummi auf Spannung, wird durch das Loslassen der Kirschkern nach vorne katapultiert. Natürlich gilt hierbei, niemals auf Menschen oder Tiere zu schießen. Dosen sind hervorragende Ziele.

–       Wippe 

Das bekannteste Katapult für Kinder ist die Wippe. Ein feststehender Auflagepunkt teilt die Wippe in zwei gleich lange Hebelarme. Sicherlich hat sich schon jedes Kind einmal auf der Wippe ein wenig in die Luft katapultieren lassen. Umso schwerer das Gegenüber, umso höher fliegt man. Herrlich, ich mache das noch heute sehr gerne! Millisekunden der Schwerelosigkeit.

Was benötigen wir? 

Dieses Katapult benötigt nur wenige einfache Vorräte.

  • Rolle (Shampoo-Flasche, Klopapierrolle, Verpackungsbandrolle)
  • Kochlöffel (Lineal oder ein anderes langes, flaches Objekt)
  • Klebeband
  • Kunststoffkappe
  • Einmal-Nierenschale für die Katapult-Haltestelle
  • Schilder (Katapult-Haltestelle)
  • Lego-Männchen

Wie man ein Personen-Katapult baut 

  1. Starte mit der Skizze. Wie genau soll das Katapult aussehen?
  2. Lege dir das Material zurecht.
  3. Legen dir die Rolle auf eine ebene Fläche und klebe sie mit Klebeband fest ab.
  4. Mache einen Klebebandkreis und klebe die Kunststoffkappe an den Löffel.
  5. Klebe die Shampoo-Flasche senkrecht auf die Mitte der Rolle.
  6. Damit die Einmal-Nierenschale hält, klebe sie an einen Pappbecher und stelle diese an das Ende deines Katapults.

 

Was noch fehlt? 

Natürlich eine Katapult-Haltestelle. Schließlich sollen die Personen sich anstellen und natürlich auch weich landen. Was wir genau dazu brauchen? Eigentlich nicht viel. Eine Schale, am besten weich gepolstert. Oder vielleicht eine Maske!

Die Testperson fehlt uns natürlich auch noch. Nachdem unser Blick durch das Kinderzimmer schweift, ist das Lego-Männchen schnell gefunden.

  1. Stelle in einer entsprechenden Entfernung eine Haltestelle auf.
  2. Lege die Lego-Männchen in die Vorrichtung. Beobachte wie die Lego-Männchen fliegen!

 

Testen, Testen, Testen

Jetzt heißt es testen und die Lego-Männchen fliegen lassen! 

Möglicherweise muss die Positionierung der Lego-Männchen verschoben werden oder die Kraft bei der Hebelnutzung variieren. Das Ziel ist, die Person so weit wie nötig in das Fangnetz zu katapultieren.

Mögliche Denkanstöße

  • Was kannst du tun, um die Flugweite zu verändern?
  • Fällt dir etwas ein, damit das Lego-Männchen richtig hochfliegt?
  • Welche technischen Veränderungen können die Flugrichtung beeinflussen?

Was haltet ihr von der Auseinandersetzung mit naturwissenschaftlichen, mathematischen und technischen Inhalten? Mögen eure Kinder die Beschäftigung mit diesen Fragen?

Haben eure Kinder auch Lust eine neue Beförderungsidee auszuprobieren? Postet gerne ein Foto eures Katapults mit dem #mediamumkatapult unter den Facebook Beitrag. 

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